Aufgrund der aktuellen politischen Ereignisse ist die Bedeutung von Zivil- und Katastrophenschutz in der Bundesrepublik schlagartig in den Vordergrund gerückt. „Der Operationsplan Deutschland ist eine gesamtpolitische und gesamtgesellschaftliche Herausforderung und kann nur durch alle zivilen und militärischen Kräfte umgesetzt werden“, so die einleitenden Worte von Oberstleutnant a.D. Gunter Förschl, dem Vorsitzenden des Reservistenverbandes Oberland.
Über 40 Reservisten und Gäste fanden sich beim Technischen Hilfswerk (THW) Schongau ein, um sich über den Katastrophenschutz in Deutschland zu informieren. Nach einer Einführung in die Begriffe Katastrophenschutz, Zivilschutz und Bevölkerungsschutz wurde erläutert, wie das Landratsamt als Katastrophenschutzbehörde die Fäden in der Hand behält und alle Einsatzkräfte koordiniert. Dabei wurde besonders auf die Bedeutung der Stabsabteilungen sowie der Fachberater von THW, Feuerwehr, BRK, Polizei und des Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr hingewiesen. Das KVK stezt sich aus Reservisten zusammen, die die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) im Landratsamt über die Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr berät.
Technik zum Anfassen – Vorstellung und Praxistest der THW-Gerätschaften
Harald Wörnzhofer, Ortsbeauftragter des THW Schongau, informierte über die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk und stellte seinen Ortsverband vor. Danach hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die verschiedenen technischen Gerätschaften des THW selbst kennenzulernen und zu testen.
Besonders beeindruckend waren:
- Hydraulische Spreizer und Schere: Diese Geräte, die vor allem bei Rettungseinsätzen nach Verkehrsunfällen oder Gebäudeeinstürzen eingesetzt werden, konnten die Teilnehmer selbst ausprobieren.
- Trageausrüstungen: Verschiedene Systeme zur Personenrettung wurden präsentiert und praktisch vorgeführt.
- Beleuchtungstechnik, Stromaggregate und Pumpen: Wichtige Ausstattung für den Katastrophenschutz, die bei Hochwasser, Stromausfällen und Großschadenslagen essenziell ist. Besonders beeindruckt waren die Reservisten von der Leistungsfähigkeit der großen Pumpen von bis zu 16.000 Litern pro Minute.
- Absperr- und Sicherungsausrüstung: Einsatzmaterial zur Absicherung von Gefahrenstellen.
Die Teilnehmer konnten die knapp 15 verschiedenen Gerätschaften eigenständig testen und sich so ein praxisnahes Bild von der Arbeit des THW machen.
Erlebnisse für den Nachwuchs – THW-Jugend begeistert mit Tunnel- und Waggon-Erkundung
Nicht nur die Erwachsenen kamen auf ihre Kosten: Das THW ermöglichte auch den jüngsten Besuchern spannende Erlebnisse. Besonders beeindruckend war die Erkundung eines Tunnelsystems sowie eines Übungswaggons.
Gemeinsamer Ausklang – Stärkung und Dankesworte
Für das leibliche Wohl der Teilnehmer sorgte Sebastian Baldauf, der mit einer gelungenen Verpflegung zur grandiosen Atmosphäre beitrug.
StFw d.R. Erwin Handke, Bezirksvorsitzender Oberbayern, bedankte sich ausdrücklich für die gelungene Ausgestaltung der Veranstaltung und lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren.
Einer zukünftigen Zusammenarbeit zwischen den Reservisten und dem THW steht nichts im Wege – eine enge Vernetzung dieser Kräfte ist essenziell für einen funktionierenden Katastrophenschutz.