Hochwasser-Einsatz nach Sturmtief Orinoco

Das THW Schongau unterstützt fünf Tage in drei Landkreisen

Bereits die THW-Großübung Aqua Sana in Schongau, bei der Einsatzkräfte aus dem ganzen Bundesgebiet mit Trinkwasseraufbereitungsanlagen den Ernstfall übten, wurde vom Sturmtief Orinoco überschattet. Dieses sorgte in Bayern und Baden-Württemberg ab dem 30. Mai für ergiebigen Dauerregen. Bereits am 31. Mai wurden erste Überflutungen gemeldet, am Samstag 1. Juni um 16 Uhr wurde sodann auch die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des THW Schongau alarmiert.

Gefordert war die Entlastung des Bachs in Scheuring, um einen Rückstau im benachbarten Prittriching zu verhindern. Das THW war mit 14 Helfern vor Ort, um mit der Großpumpe „Hannibal“ den Bach teilweise abzupumpen und in den Hochwassergraben von Scheuring zu pumpen. Dieser ist noch nicht an den Bach angeschlossen, weshalb die Entwässerung noch nicht auf natürlichem Weg erfolgen konnte. Gleichzeitig wurde der Bachlauf gestaut und ein provisorischer Überlauf gemeinsam mit der örtlichen Feuerwehr geschaffen, so dass der Durchfluss um etwa 2/3 gesenkt werden konnte.

Der Einsatz wurde mit reduzierter Mannschaft (5 Helfer) über Nacht vor Ort fortgeführt.

Am Sonntag, 2. Juni, erfolgte um 9 Uhr die Ablösung der Mannschaft durch 9 Helfer. Da sich die Lage mittlerweile entspannt hatte, wurde der Einsatz beendet.

Noch am Vormittag wurde das THW Schongau zum nächsten Einsatzort beordert. In Westendorf (nördlich Augsburg) konnte der örtliche Bach nicht mehr in die Schmutter entwässern, das Rückhaltebecken war bereits an der Kapazitätsgrenze. Es drohte ein Rückstau und die Überflutung der angrenzenden Wohnhäuser. Im benachbarten Nordendorf war bereits ein Damm gebrochen.

Mit der Pumpe „Hannibal“ sowie drei Tauchpumpen wurden in der Folge ca. 13.000l/min aus dem Rückhaltebecken entnommen. Die Mannschaft verblieb auch über Nacht vor Ort, im örtlichen Feuerwehrhaus konnte ein Nachtlager aufgebaut werden.

Die dauerhafte Wasserentnahme durch die Pumpen zeigte bis zum nächsten Morgen Wirkung, hinzu kam ein erstes leichtes Absinken des Pegels der Schmutter. So konnte der Einsatz am nächsten Vormittag, 3. Juni, abgeschlossen werden. Direkt im Anschluss sollte das THW Schongau im zu Westendorf gehörenden Kühlental das Hebewerk der Kanalisation entlasten, damit der Ablauf wieder möglich ist.

Der Einsatz verzögerte sich dabei, da aufgrund von technischen Problemen an der Hannibal-Pumpe die Landkreis-Pumpe der ÖGA, die bereits für den überörtlichen Einsatz grundsätzlich freigegeben war, nachalarmiert werden musste. Dies wurde verbunden mit der Ablösung der Mannschaft durch weitere 9 Helfer, welche wieder vor Ort verblieben. Der Einsatz konnte am 4. Juni vormittags abgeschlossen werden.

Der gesamte Zug kehrte daraufhin nach Schongau zurück, wurde allerdings kurz darauf erneut alarmiert und nach Schrobenhausen (Lkr. Neuburg-Schrobenhausen) gerufen. Dort war bereits das Hilfeleistungskontingent des Landkreises Weilheim-Schongau im Einsatz; das THW Schongau, das mit 6 Helfern vor Ort war, sollte nun beim Abpumpen zweier Tiefgaragen unterstützen. Dieser Einsatz konnte am 5. Juni mittags abgeschlossen werden, das Hilfeleistungskontingent kehrte daraufhin geschlossen nach Weilheim und Schongau zurück.

Nach der Rückkehr am 5. Juni wurde noch am Abend sowie am Folgetag die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt. Für das THW Schongau war damit der erste mehrtägige Einsatz 2024 beendet.

 

Ein Dank für die gute Zusammenarbeit geht an die Feuerwehren in Scheuring, Westendorf,  Kühlental, Schrobenhausen sowie das Hilfeleistungskontingent des Landkreises Weilheim-Schongau.

 

Im Einsatz waren

  • 27 Helfer
  • 1x MTW-Ztr
  • 1x MTW
  • 1x MZKW mit Stromerzeuger 50kVA
  • 1x LKW WP
  • 1x MLW IV
  • 1x Hannibal-Pumpe
  • 1x LKW ÖGA
  • 1x Hochleistungspumpe ÖGA

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